Allemann Bauer Eigenmann Architekten AG

Ergänzung der bestehenden Schulanlage durch einen Neubau mit sechs Schulzimmern und Gruppenräumen, einem Musikzimmer sowie Räumen für die integrative Förderung. Entwicklungsszenario für die mittel- und langfristige Erweiterung der Gesamtanlage um zusätzliche Schulräume und eine Sporthalle.

Projektwettbewerb im offenen Verfahren 2005, 1. Preis
Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Oberkirch LU
Fertigstellung Juni 2008

Der Erweiterungsbau der Primarschule Oberkirch ist als zweigeschossiges Volumen auf eine stillgelegte Zivilschutzanlage gesetzt. Die Längsausrichtung des Baukörpers parallel zum Bestand folgt der Logik der ursprünglichen Planung von Architekt Fritz Metzger und transformiert den Pausenhof zum räumlich gefassten Mittelpunkt der Anlage. Artikuliert durch das kraftvoll auskragende Obergeschoss bildet die Eingangspartie einen zusätzlichen gedeckten Pausenbereich. Das zum Fluss hin abfallende Terrain ermöglicht es, die ehemalige Zivilschutzanlage südwestseitig freizulegen und als Sockelgeschoss zu aktivieren. Das Schulhaus schiebt sich leicht darüber hinaus und vermittelt zur tieferliegenden Spielwiese.

Rückgrat des Hauses bildet ein innenliegender Erschliessungsraum, der sich im Erdgeschoss linear entwickelt und mit zwei punktuellen Ausstülpungen ins Obergeschoss greift. An seinen Enden entstehen Aufenthaltsbereiche, welche jeweils zwei Klassen als Garderobe dienen und auch als zusätzliche Arbeitsräume für Kleingruppen genutzt werden können. Als Kontrast zu den mit grossen Fenstern nach aussen orientierten Schulzimmern bietet der Erschliessungsbereich durch seine zenitale Belichtung und die teilweise doppelgeschossigen Räume eine introvertierte Stimmung. Klassenzimmer und Gruppenräume sind jeweils intern miteinander verbunden und ermöglichen flexible Unterrichtskonzepte.
Der in Sichtbeton gehaltene Neubau knüpft an die Materialität des Bestands an und findet mit gestockten Wandscheiben und schalungsglatten Brüstungsbändern seinen eigenen, differenzierten Ausdruck.