













2008–2015
Projektwettbewerb offen, 1. Preis
Bauherrschaft
Stadt St.Gallen
Neubau eines Werkhofs auf dem Areal des Botanischen Gartens St.Gallen. Das auf zwei Geschosse verteilte Raumprogramm umfasst Einstellhallen, Werkstätten sowie Lager- und Personalräume des städtischen Gartenbauamtes und einen Strassenwärterstützpunkt. Der Holz-Hybridbau wurde im Minergie-Eco-Standard realisiert.
Zwei Langhäuser über einem gemeinsamen Sockelgeschoss ergänzen die orthogonale Anlage des Botanischen Gartens und formulieren eine aus dem ansteigenden Terrain entwickelte, gebaute Topographie. Auf dem Niveau der bestehenden Gewächshäuser gelegen, bildet das grossflächige Sockelgeschoss die Basis der quer darüber liegenden Langhäuser. Das nordwestliche Gebäude funktioniert wiederum als raumhaltige Stützmauer zum nochmals höher liegenden Plateau des Sportplatzes.
Zwei lineare Aussenräume bilden als Werkstrassen die Primärerschliessung der Anlage, an denen sich die verschiedenen Funktionen des Werkhofs aufreihen. Die beidseitig von den Neubauten gefasste obere Werkstrasse artikuliert durch leichte Auslenkungen der Fassaden die Zufahrt und den Abschluss des Zwischenraums. Auskragende Vordächer fassen den Raum nach oben. Beide Langhäuser sind zweischiffig strukturiert. Während die Randstützen von primären Längsträgern aus Brettschichtholz überspannt werden, sattelt auf der mittleren Stützenreihe jeweils ein Holz-Fachwerkträger. Dessen statische Höhe ermöglicht ein zusätzliches Fensterband zur Belichtung der tiefen Grundrisse.
Alle geschlossenen Fassadenflächen sind mit Welleternitplatten verkleidet. Tor- und Fensterprofile sowie die Dachuntersichten sind in bronzeeloxiertem Aluminium materialisiert und kontrastieren so das matte, gewellte Eternit durch Seidenglanz und Scharfkantigkeit. In dem vom Botanischen Garten und von Wohnhäusern geprägten Kontext wird damit der industrielle Charakter der Anlage angemessen nobilitiert.
Vom Künstler Harald F. Müller ausgewählte Farben aus der Palette der Botanik sind im ganzen Haus auf Böden, Wänden und Decken appliziert und lassen Kunst und Architektur in einen anregenden Dialog treten.
Team
Samuel Hasler, Marcel Carozzi, Sonja Strickmann, Lucas Michael, Hannah Bächi, Hannes Mahlknecht, Matthias Styger, Rahel Angst
Kunst
Harald F. Müller
Generalplanung
ARGE ABE Architekten AG / b+p Baumanagement AG
Baumanagement
b+p Baumanagement AG
Freiraum
Gartenbauamt Stadt St.Gallen
Statik
SJB Kempter Fitze AG
Elektroplanung
IBG Engineering AG
HLKS-Planung
Amstein + Walthert AG
Bauphysik/Akustik
Baumann Akustik und Bauphysik AG
Fotos
Hannes Henz